Wozu ein Korrektorat?
Bestimmt kennen Sie eine dieser Situationen: Sie sitzen vor einem Bewerbungsschreiben oder einer Diplomarbeit, verfassen einen Geschäftsbrief für einen wichtigen Kunden oder stecken in den letzten Zügen eines Mailings, das an alle 750 Mitarbeitenden geschickt werden soll. In diesen Situationen haben Sie sich sicher schon gefragt, ob das Dokument vor Ihnen wirklich fehlerfrei ist – denn wer gibt sich schon gern die Blösse und blamiert sich mit einem Text voller Grammatik- oder Rechtschreibfehler?
Für diese und ähnliche Fälle ist ein Korrektorat einfach Gold wert.
Korrektorat, was soll das sein?
Im Korrektorat arbeiten sogenannte Korrektorinnen und Korrektoren. Sie prüfen verschiedenste Texte. Von Geschäftsbriefen über Broschüren und schriftliche Arbeiten bis hin zu Prospekten, Geburtstagskarten, Danksagungen und sogar Buchmanuskripten ist alles dabei. Organisatorisch ist ein Korrektorat vor allem in Agenturen, Medien- und Verlagshäusern, bei Druckereien oder Magazinen anzutreffen.
Was tut ein Korrektor den ganzen Tag?
Eine Korrektorin oder ein Korrektor prüft die Texte sorgfältig auf Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und Typografie. Daneben wird auch das Layout genau unter die Lupe genommen. Sind alle Tabellen gleich gestaltet? Stimmen Zeilenabstände, Absätze, Aufzählungszeichen und Einzüge? Stimmen die angegebenen Daten und Firmenbezeichnungen? Ist die IBAN-Nummer korrekt? Dies und vieles mehr überprüft der Korrektor gewissenhaft. Ausserdem schaut er oder sie, ob alle Schreibweisen einheitlich verwendet werden, oder passt diese gegebenenfalls einheitlich an.
Die Leistungen eines Korrektorats umfassen grob zusammengefasst die folgenden Punkte:
Orthografie Sind die Wörter korrekt geschrieben?
Grammatik Sind die Wortformen, Zeiten und Sätze korrekt?
Interpunktion Sind alle Zeichen wie Doppelpunkt, Komma etc. am richtigen Ort platziert?
Typografie Sind Striche, Apostrophe und Anführungszeichen passend gewählt?
Darstellung Ist das Layout stimmig?
Wie wird korrigiert?
Die Korrekturen können auf verschiedene Arten erfolgen.
Früher war es (und ist es auch heute teilweise noch) gebräuchlich, die Korrekturen auf Papier auszuführen. Dies aufgrund des Gedankens, dass Fehler auf ausgedrucktem Papier einfach besser gesehen und aufgespürt werden können. Des Weiteren ermüden die Augen weniger schnell als bei der Arbeit am Bildschirm.
Polygrafen und Korrektoren müssen die «gleiche Sprache» sprechen. Damit keine Missverständnisse auftreten und der Schreibaufwand möglichst gering bleibt, wurden für die Korrekturen eigene Korrekturzeichen entwickelt. Diese zu lernen, ist auch heute noch Bestandteil der Polygrafenlehre und Korrektorenausbildung.
Das Grundprinzip nach DIN 16 511 ist wie folgt: Entdeckt der Korrektor einen Fehler in der Zeile, markiert er diesen mit einem Korrekturzeichen. Am Rand wiederholt er dasselbe Zeichen und schreibt daneben die korrekte Buchstabenfolge oder das richtige Satzzeichen. Dabei werden einzelne falsche Buchstaben mit einem senkrechten Strich versehen (|), mehrere Buchstaben mit einem horizontalen Strich mit Begrenzung links und rechts (⊢⊣). Daneben gibt es auch noch viele weitere Korrekturzeichen, zum Beispiel um einen Zeilenumbruch, einen Buchstabendreher oder um eine falsche Schriftart oder -grösse anzugeben. Ein besonders wichtiges Zeichen ist das Deleatur:
Das ist das sogenannte Tilgungszeichen und gibt an, dass ein Zeichen oder auch ein ganzes Wort gelöscht werden soll. Wird ein Korrekturzeichen irrtümlich gesetzt – verschreibt sich der Korrektor also – wird die markierte Änderung im Text unterpunktet und am Rand durchgestrichen.
Eine Übersicht aller Korrekturzeichen nach DIN 16 511 findet sich auch in jedem Duden für deutsche Rechtschreibung. Braucht man eine Übersicht aller Korrekturzeichen in verschiedenen Ländern, findet man diese im Duden Satz und Korrektur.
Nach den Korrekturen werden die Texte zurück zum Polygrafen (früher Schriftsetzer genannt) gegeben, der jede einzelne Korrektur ausführt. Danach gelangt das Dokument zurück zum Korrektor, wo es vor dem Druck oder vor der Übergabe an den Kunden ein letztes Mal geprüft wird. Diese letzte Korrekturrunde nennt man Revision.
Korrekturen direkt am Bildschirm
Viele Korrektorate arbeiten heute aber nicht mehr auf Papier, sondern direkt im System, sei es Indesign, Incopy oder ein anderes Computerprogramm. In diesen Fällen können Korrekturen direkt im System ausgeführt werden und das physische Hin und Her zwischen Kunde, Korrektorat und Layout entfällt. Heutige Office-Programme, beispielsweise Word von Microsoft, verfügen unter dem Register «Überprüfen» über ein Korrekturprogramm. Wird die «Nachverfolgung» angewählt, werden alle Änderungen im Text, die der Korrektor ausführt, mit Farbe vermerkt. Durch Annehmen oder Ablehnen kann man dann jede einzelne Änderung betrachten und diese entweder annehmen, falls man mit der Korrektur einverstanden ist, oder ablehnen. Ausserdem können mit der Kommentarfunktion auch Rückfragen an den Verfasser gestellt werden. Handelt es sich nicht um eine Word-Datei, sondern um ein PDF, kann der Korrektor die Änderungen digital in Adobe Acrobat über «Text bearbeiten» direkt in das PDF schreiben oder über die die Kommentarfunktion die nötigen Änderungen angeben. Diese werden dann vom Layout-Team ins Original-PDF übernommen.
Es gibt doch Korrekturprogramme – warum also noch einen Korrektor?
Tatsächlich gibt es bereits viele Korrekturprogramme, die Fehler in Texten automatisiert aufdecken. Leider wissen wir aus Erfahrung, dass diese Programme alles andere als zuverlässig sind. Vor allem bei Fällen, Kommaregeln und beim Stil haperts mit den Korrekturprogrammen stark. Wir sehen Korrekturprogramme als wertvolle Ergänzung. Sind schon mal die schlimmsten und offensichtlichsten Fehler aus dem Text getilgt, kann sich der Korrektor auf Stil und knifflige Zweifelsfälle konzentrieren und seine Arbeit so auch schneller erledigen. Ein automatisches Korrekturprogramm kann ein richtiges und sorgfältiges Korrektorat aber keinesfalls ersetzen. Vor allem im Printbereich, aber auch auf Websites, Visitenkarten und Broschüren, also den «Aushängeschildern» von Unternehmen, sorgt Fehlerfreiheit für ein professionelles Image. Ein Korrektorat zahlt sich da auf jeden Fall aus.
Wir sind für Sie da!
Egal, ob Sie einen kleinen Flyer oder ein 300-seitiges Buch korrigieren lassen möchten – das Korrektorat des Entlebucher Medienhauses ist gerne für Sie da. «Kein Auftrag ist zu gross oder zu klein, denn am Ende muss es richtig sein!» könnte das Motto unserer Korrektorinnen lauten. Mit Sorgfalt und Leidenschaft für die deutsche Sprache korrigieren sie Ihre Texte auf Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik, Typografie, Darstellung und Einheitlichkeit.
Nehmen Sie ungeniert mit uns Kontakt auf. Wir machen Ihnen gerne eine unverbindliche Offerte. Bei Interesse stehen wir Ihnen auch bei Ihrem Buchprojekt oder der Gestaltung von Broschüren, Websites und Visitenkarten und Flyern beratend zur Seite.
Telefon 041 485 85 85
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Wir freuen uns auf Sie!