Die Bedeu­tung der Far­ben und wie du sie im Design rich­tig ein­setzt

Wer in der Gestaltung zu Hause ist, kennt es: die Qual der Wahl bei der Auswahl der richtigen Farbe. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, jede Farbe des gesamten Spektrums kann mit wenigen Klicks ausgewählt werden. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir die Bedeutung der Farben, woher diese Konnotationen stammen und wie du sie bei deinen Designs richtig einsetzt.
Die Bedeutung der Farben und wie du sie im Design richtig einsetzt

Was gibt Far­ben eine Bedeu­tung?

Auf den ers­ten Blick könn­te man mei­nen, Far­ben sei­en ein­fach Far­ben. Ihnen Eigen­schaf­ten wie Gefüh­le zuzu­ord­nen, scheint nur zufäl­lig und unbe­grün­det erfol­gen zu kön­nen. Sei es bewusst oder unter­be­wusst, Far­ben lösen beim Betrach­ten etwas aus. Also, woher stam­men die­se Asso­zia­tio­nen, die wir mit einer Far­be ver­bin­den? Was wir mit einer Far­be ver­bin­den, ist vor allem kul­tu­rell, geo­gra­fisch und reli­gi­ös bedingt. Je nach­dem, wo auf der Erde man sich befin­det und in wel­chem gesell­schaft­li­chen oder kul­tu­rel­len Rah­men (zum Bei­spiel in der Kir­che, der Poli­tik oder der Kunst) eine Far­be wahr­ge­nom­men wird, kann die Bedeu­tung sehr unter­schied­lich sein. Es ist die wie­der­hol­te Wahr­neh­mung einer Far­be in einem bestimm­ten Kon­text, die uns die­se Far­be mit den ent­spre­chen­den Emo­tio­nen lang­fris­tig ver­bin­den lässt. Fast jeder Far­be kön­nen aus­ser­dem sehr gegen­sätz­li­che Bedeu­tun­gen zuge­ord­net wer­den. So neh­men wir kei­ne Far­be aus­schliess­lich posi­tiv oder nega­tiv war. Die Psy­cho­lo­gie der Far­ben ord­net den fol­gen­den sie­ben Far­ben kon­kre­te Begriff­lich­kei­ten zu, die uns in Bezug auf Marketing gewis­se Anhalts­punk­te geben.

Gelb

His­to­risch steht Gelb für Ewig­keit, Reich­tum und war oft­mals, vor allem im asia­ti­schen Raum, die Far­be von Kai­sern und Köni­gen. Durch das grel­le Aus­se­hen wird die Far­be auch Neid und Gier zuge­ord­net. Sie gehört zu den Signal- und Warn­far­ben und wird des­halb bei Ver­kehrs­zei­chen und Leucht­wes­ten ein­ge­setzt. Auch im Tier­reich dient sie zur Abschre­ckung oder War­nung von Fein­den. Da sie oft­mals als Dar­stel­lung für Gold ver­wen­det wird, weist sie einen edlen Cha­rak­ter auf. In der Psy­cho­lo­gie wird Gelb als intel­li­gent, logisch, freund­lich und glück­lich beschrie­ben. Ein­satz in der Gestal­tung: Bei der Ver­wen­dung von Gelb muss auf einen genü­gend hohen Kon­trast geach­tet wer­den, damit die Les­bar­keit nicht dar­un­ter lei­det. Dafür emp­fiehlt es sich auch, sie mit dunk­len Far­ben zu kom­bi­nie­ren. Die gol­de­nen Farb­tö­ne im Gelb eig­nen sich für edle Gestal­tun­gen wie zum Bei­spiel für Hoch­zeits­ein­la­dun­gen oder Neu­jahrs­kar­ten.

Oran­ge

In der Reli­gi­on ver­bin­den wir die Far­be vor allem mit dem Bud­dhis­mus und des­sen Mön­che. Oran­ge kommt eben­falls als Signal­far­be zum Ein­satz, zum Bei­spiel bei Ver­kehrs­am­peln oder Fahr­zeu­gen (wie Müll­ab­fuhr oder Schnee­pflug). Psy­cho­lo­gisch wer­den ihr Vita­li­tät, Ener­gie und Gesel­lig­keit zuge­ord­net, sie kann aber auch billig/günstig wir­ken. Ein­satz in der Gestal­tung: Designs mit Oran­ge wir­ken sehr warm und herz­lich und eig­net sich für herbst­li­che The­men. Auch bei der Bewer­bung von Aktio­nen und Rabat­ten wird Oran­ge ein­ge­setzt, da es sehr auf­fal­lend, aber nicht zu aggres­siv wirkt.

Rot

Als eine der Grund­far­ben hat Rot sehr vie­le Asso­zia­tio­nen. Als Warn­far­be fin­det sie zum Bei­spiel im Stras­sen­ver­kehr, im Tier- und Pflan­zen­reich, als rote Kar­te im Sport oder beim Stier­kampf Ver­wen­dung. Ihre war­men Eigen­schaf­ten ver­bin­det man mit Lie­be und Lei­den­schaft. Sie kann aber auch als aggres­siv gel­ten und für Zorn, Wut, Feu­er und Blut ste­hen. Der psy­cho­lo­gi­sche Cha­rak­ter wird als mutig, wich­tig und mäch­tig beschrie­ben. Ein­satz in der Gestal­tung: Rot ist sehr auf­fäl­lig und weist bei gekonn­ter Anwen­dung eine hohe Wie­der­erken­nung auf. Des­halb ver­wen­den vie­le gros­se Mar­ken Rot als ihre Logo­far­be. Dank ihrem gros­sen Kon­trast zu Weiss ist sie grund­sätz­lich für vie­le Designs geeig­net, muss aber immer mit etwas Vor­sicht ein­ge­setzt wer­den.

Pink

Die­se Far­be ver­bin­det man tra­di­tio­nell mit Weib­lich­keit und Roman­tik. Sie ist fast gleich prä­gnant wie Rot, wird aber als wei­cher emp­fun­den. Als Magen­ta ist sie eine der Grund­far­ben im Druck. In der Psy­cho­lo­gie der Far­ben ord­net man sie als ein­zig­ar­tig, geliebt und unschul­dig ein. Ein­satz in der Gestal­tung: Pink eig­net sich tra­di­tio­nel­ler­wei­se, wenn eine weib­li­che Ziel­grup­pe ange­spro­chen wer­den soll. Geburts­kar­ten von Mäd­chen wer­den nach wie vor oft­mals in Rosa­tö­nen gestal­tet. In Kom­bi­na­ti­on mit Weiss oder Schwarz kann aber, unab­hän­gig des Geschlechts der Ziel­grup­pe, ein moder­nes Design erreicht wer­den.

Vio­lett

Vio­lett ist his­to­risch die Far­be des Glau­bens, der Spi­ri­tua­li­tät und Magie. Es wer­den ihr aber auch Gefüh­le wie Ein­sam­keit, Melan­cho­lie und Trau­er zuge­schrie­ben. Seit eini­gen Jah­ren ist sie zudem die Far­be der Frau­en­be­we­gung. Ihre psy­cho­lo­gi­schen Eigen­schaf­ten sind krea­tiv, spi­ri­tu­ell, mys­te­ri­ös und luxu­ri­ös. Ein­satz in der Gestal­tung: Vio­lett trifft man von den hier beschrie­be­nen Far­ben sicher­lich am sel­tens­ten an. Dadurch weist sie aber eine hohe Auf­fäl­lig­keit auf. The­ma­tisch passt sie zu gefühl­vol­len und emo­tio­na­len Gestal­tun­gen und kann die­sen durch die Farb­ge­bung das gewis­se Etwas ver­lei­hen.

Blau

In der Reli­gi­on wird Blau als die Far­be von Maria beschrie­ben. Hell­blaue Töne wer­den in der Gesell­schaft aber als männ­lich wahr­ge­nom­men. Im Ver­kehr wird sie bei infor­ma­ti­ven Schil­dern ver­wen­det. Die Far­be wird oft mit Käl­te, Him­mel, Was­ser oder Trau­er ver­bun­den. Eben­so steht sie aber auch für Treue, Har­mo­nie, Sehn­sucht, Zufrie­den­heit, Adel (blau­es Blut), Frei­heit (blau­ma­chen) oder Unend­lich­keit. Sicher­heit, Pro­fes­sio­na­li­tät, Ruhe und Ver­trau­en sind ihre psy­cho­lo­gi­schen Eigen­schaf­ten. Ein­satz in der Gestal­tung: Je nach Farb­ton wirkt Blau sehr kalt. Dies wie­der­um eig­net sich zum Bei­spiel für win­ter­li­che The­men. Hier fin­det die Far­be eben­falls tra­di­tio­nel­ler­wei­se Ver­wen­dung bei Geburts­kar­ten für Jun­gen. Blau wird auch als ver­trau­ens­er­we­ckend und beru­hi­gend beschrie­ben und des­halb oft bei Logos ein­ge­setzt. Die ent­spre­chen­de Mar­ke wird dadurch auto­ma­tisch mit die­sen Eigen­schaf­ten ver­bun­den.

Grün

In der Geschich­te tref­fen wir Grün in Ver­bin­dung mit Auf­er­ste­hung und Ord­nung (grü­nes Licht / grü­ne Ampel) an. Durch ihre star­ke Asso­zia­ti­on mit der Natur den­ken wir schnell an Nach­hal­tig­keit und Natür­lich­keit. Gift­grün dage­gen wird Gier oder Neid zuge­schrie­ben. Psy­cho­lo­gisch gilt Grün als natür­lich, flo­rie­rend, sta­bil und ethisch. Ein­satz in der Gestal­tung: Grün gehört bestimmt zu den aktu­el­len Trend­far­ben. Dies ist nach­hal­ti­gen The­men geschul­det, die in den letz­ten Jah­ren stark an Wich­tig­keit gewon­nen haben. Wenn ein Pro­dukt also als natür­lich und rein ver­mark­tet wer­den soll, wird immer öfter Grün ver­wen­det. Dies gilt zum Bei­spiel für Food- und Beau­ty-Pro­duk­te, aber auch für Logos und Gesamt­auf­trit­te.

Bewuss­te Aus­wahl ist der Schlüs­sel

Es muss gesagt sein, dass Farb­wahr­neh­mung in jedem Fall sub­jek­tiv ist. Es hilft aber sicher­lich, die geläu­fi­ge Bedeu­tung der Far­ben zu ken­nen und zu wis­sen, wel­che emo­tio­na­le Wahr­neh­mung die durch­schnitt­li­che Ziel­grup­pe hat. Nach­dem wir die­se nun ken­nen, stellt sich die Fra­ge, wie sich die­ses Wis­sen erfolg­reich in die Gestal­tung ein­brin­gen lässt. Es ist hilf­reich, wenn du zuerst die Aus­sa­ge dei­nes Designs genau kennst. Wen sprichst du damit an? Wel­che Emo­tio­nen sol­len dabei aus­ge­löst wer­den? Wenn du das beant­wor­ten kannst, brauchst du nur noch auf die soeben gelern­ten Bedeu­tun­gen zurück­zu­grei­fen. Wenn du dei­ne Far­be gefun­den hast, mach dir unbe­dingt Gedan­ken über den exak­ten Farb­ton. Nimm nicht das erst­bes­te Rot, son­dern über­le­ge dir, wie sich die Nuan­cen von­ein­an­der unter­schei­den und wel­che am bes­ten zu dei­ner gewünsch­ten Aus­sa­ge passt. Durch das Hin­zu­fü­gen einer Sekun­där­far­be kannst du dei­ne gewähl­te Far­be zusätz­lich her­vor­he­ben und beto­nen. Wir haben aber auch gelernt, dass eine Far­be nicht nur ein Gefühl ver­mit­teln kann, son­dern immer meh­re­re. Des­halb ist es sinn­voll, dei­ne Aus­sa­ge durch die Typo­gra­fie, das Lay­out und zusätz­li­che Sym­bo­le zu unter­strei­chen. Nur wenn alle die­se Ele­men­te die­sel­be Spra­che spre­chen, kommt dei­ne Bot­schaft auch beim Betrach­ter oder der Betrach­te­rin an. Hast du noch Fra­gen oder brauchst du Hil­fe bei einer Gestal­tung? Mel­de dich bei unse­rer Krea­ti­ons­ab­tei­lung: kreation@e‑medienhaus.ch

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